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Stayin' Alive - Mit Seuchen Leben

Eine Ausstellung im Turm zu Katz  (30.07. — 03.10.21)

Die Pandemie – eine Thematik, die derzeit die ganze Welt in Atem hält. Ein Blick in die Geschichte lehrt uns: Pandemien und Seuchen sind Teil der Menschheitsgeschichte. Sie be­stehen fortan und betreffen alle Lebensbereiche. Das plötzliche und weitreichende Auftreten von Seuchen, das für Cha­os und eine Atmosphäre der Unge­wissheit und Unsicherheit sorgte, lässt sich über die Epochen hinweg in verschiedenen historischen Quel­len nachverfolgen. Dennoch gelten viele dieser Pandemien fälsch­licherweise als ausgestorben oder werden wie die Pest als genuine Mittelalterkrankheit abgestempelt. So sind letzte große Pandemien, die zum Teil gerade einmal 100 Jahre zu­rückliegen und Millionen Menschen das Leben kosteten, erst durch den Ausbruch des Coronavirus wieder in das kulturelle Gedächtnis gerückt. Doch Pandemien, wie Covid­-19 be­treffen die Gesundheit aller Men­schen und ziehen weitreichende Fol­gen nach sich. Sie verschieben das gesamte soziale sowie politische Gefüge und wirken sich auf viele Aspekte des allgemeinen Bewusst­seins und Zusammenlebens aus.

An diesem gesellschaftlich, poli­tisch und medizinisch hochaktuel­len Szenario setzt das Ausstellungs­projekt unter dem Ausstellungstitel „STAYIN ALIVE – mit Seuchen le­ben“ an. Die Ausstellung gibt den Besucher:in­nen die Möglichkeit, sich dezidierter sowohl mit der heutigen, wie auch vergangenen Pandemien und ihrem Umgang von der Antike bis zur Ge­genwart auseinanderzusetzen. Wie wird und wurde Bericht erstat­tet und wie kommuniziert in Zei­ten einer Pandemie? Wie wurde geforscht und wie wurde das ge­nerierte medizinische Wissen von Herrschenden zur Seuchenbekämp­fung erprobt? Und welchen Einfluss hatte dies auf die Gesellschaft? Mithilfe von analogen wie digitalen Methoden werden auf vier Stock­werken diese vier Aspekte themati­siert, die untrennbar mit Pandemien verknüpft sind: Digitalisierung, Medi­zin, Politik und nicht zuletzt die Ge­sellschaft. Dabei gibt sie Einblicke in den Umgang mit Pandemien in der Weltgeschichte und den Besuchenden erschließt sich eine neue und gewinnbringende Perspektive auf die akute Corona-­Pandemie.

Musikdesign-Studierende kreieren Musik und Sound für die Ausstellung

Besucher*innen bekommen ein Tablet in die Hand, als Begleiter diverser multimedialer Stationen. Historische Dokumente sind darauf zu sehen. Kupferstiche. Zeitungsausschnitte. Porträts von Ärzten, Geschichten von Krankheitsverläufen. Eine Fülle an Informationen. Und immer wieder rückt das Geschehen in die so genannte Augmented Reality (AR). Man hält das Tablet vor eine Wand und erlebt animierte Infografiken, zum Beispiel von den Ausbreitungsszenarien der großen Pandemien. Ein Höhepunkt diesbezüglich ist sicherlich der »gläserne Patient«, eine Figur, die mit Hilfe von AR zum Interface wird und einen Blick auf ihre jeweilige Fieberkurve gibt. Derweil vermischen sich im Hintergrund Wortfetzen zu einer Komposition aus Pandemiebegriffen. Ganz oben läutet eine Kirchenglocke.

Dabei entstanden die Musik und der Sound in enger Zusammenarbeit mit dem Studiengang Musikdesign, bei dem Studierende auch das Klangkonzept entwickelten.

Einblick in die offizielle Website von "Stayin' Alive"