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Vita

Die erste musikalische Ausbildung erhielt Lorenz Duftschmid am Brucknerkonservatorium sowie am Musikgymnasium in Linz, wo er bereits seine eigenen Ensembles für Alte Musik „Ars Antiqua“ und „Consortium Musicum“ gründete. In diese Zeit fallen bereits intensive musikalische Kontakte zu August Wenzinger, Wieland Kuijken, Charles Medlam, Gustav Leonhard, Ferdinando Luigi Tagliavini, Erwin Ortner und Josef Mertin auf Meisterkursen oder in gemeinsamen Projekten.

Nach der Matura am Musikgymnasium Linz schloß Lorenz Duftschmid das Studium in der Gambenklasse von Jordi Savall an der Schola Cantorum in Basel/Schweiz in der Diplomprüfung mit dem Prädikat „Sehr gut“ ab. Danach folgten viele Jahre, in denen er als Solist mit erstrangigen Ensembles und Dirigenten die ganze Welt bereiste. So stand Lorenz Duftschmid u.a. mit folgenden Musikern auf der Bühne: Ton Koopman, Jordi Savall, Montserrat Figueras, Claudio Abbado, Michael Giehlen, Rolf Lislevand, Andrew Lawrence- King, Fabio Biondi – L´Europa Galante, Rinaldo Alessandrini, Alfredo Bernardini – Zefiro, Michael Chance, Bob van Asperen, Christophe Coin, Derek Lee Ragin, Carlos Mena, Lee Santana, Andreas Staier, Andrea Marcon, Trevor Pinnock, Freiburger Barockorchester, Wiener Symphoniker, Berliner Philharmoniker, Sir John Eliott Gardiner. Mehr als 70 CD- Einspielungen dokumentieren dies. 

Heute widmet sich Lorenz Duftschmid seinen Auftritten als Solist und Dirigent sowie seinen eigenen Ensembles Armonico Tributo und AnLeuT und dem Unterrichten. Produktionen mit szenischer Musik, die künstlerischen Inszenierungen großer Barockfeste mit mehr als 70 Künstlern sowie ca. 60 Auftritte pro Jahr bei Musikfestivals wie Madrid-Prado, Oslo Chambermusic, Lissabon-Gulbenkian, Festival van Flandern, Scala di Milano, Paris-Louvre, Berkley-Early Musik Festival, LIVA, Versailles, City-Hall Hong Kong, Colon-Buenos Aires und den Bach Tagen-Nantes, dem Wiener Konzerthaus und Musikverein, dem internationalen Bachfest Leipzig und der styriarte zeigen beispielhaft die breite Fächerung der musikalischen Intention. 

Die von der internationalen Kritik begeistert aufgenommene Serie von eigenen CDs begann mit Solowerken von Georg Philipp Telemann und Johannes Schenck sowie Ensemblewerken von Johann Heinrich Schmelzer, Johann Joseph Fux, Heinrich Ignaz Franz Biber und Georg Muffat. 2003 begann Lorenz Duftschmid auf Anregung des Deutschlandfunk mit der Gesamteinspielung des französischen Repertoires für Viola da gamba. Die Soloalben Marin Marais - Piéces de Charactére, Francois Couperin – Pieces de Violes und Antoine Forqueray – Piéces de Viole liegen bereits vor. 

Künstlerischen Austausch - eine der Maximen des Musikers Lorenz Duftschmid - pflegte er darüber hinaus 1989 – 2005 im Rahmen seiner Gastprofessur für Viola da gamba und historische Aufführungspraxis an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz und seit 2003 an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen/Deutschland sowie als musikalischer Leiter der Internationalen Kammermusiktage Raumberg (Musikalische Leitung, Meisterkurs Viola da gamba und Aufführungspraxis bis 2000) und der Internationalen Woche der Alten Musik in Krieglach (Musikalische Leitung, Meisterkurs Viola da gamba und Aufführungspraxis seit 1989). Auch an seinen Meisterkursen in La Seu d´Urgell (Spanien, 1989 – 1998), Montepulciano (seit 2005) und Michaelstein (Deutschland, ab 2004) ist ihm die didaktisch engagierte Weitergabe seiner speziell nach alten Quellen auf modernstem technischen Stand entwickelten Spieltechnik historischer Streichinstrumente an den begabten Nachwuchs ein großes Anliegen. 

Lorenz Duftschmid konnte sich im Laufe der Jahre einen Namen auf dem Gebiet der Alten Musik Österreichs im Bereich Mittelalter bis Klassik auf Originalinstrumenten machen. Dazu tragen sicher folgende Schwerpunkte seines wissenschaftlich /  künstlerischen Schaffens bei: zahlreiche praktische Neuausgaben von bisher in Archiven schlummernden Werken von P. Peuerl, J.J. Fux, J.H. Schmelzer, H.I.F. Biber, G. Muffat, O.v. Wolkenstein, G. Rovetta; Instrumente aus Österreich im originalen Zustand in originaler Spielweise, intensive Quellenforschung in der Nationalbibliothek Albertina / Wien, Stiftsarchiven (z.B. Rein, Kremsmünster, Schlägl, Lambach, St. Lambrecht, St. Florian) und in privaten Sammlungen. 

2001 wurde Lorenz Duftschmid für seine kulturellen Verdienste mit dem Großen Josef Krainer- Preis des Landes Steiermark ausgezeichnet. 

2003 begann Lorenz Duftschmid auf Anregung des Deutschlandfunks mit der Gesamteinspielung des französischen Repertoires für Viola da gamba und er gründete die Johann Joseph Fux – Madrigalisten. Er übernahm die künstlerische Leitung von Auftritten u.a. beim Carintischen Sommer in Ossiach (Dowland – Lachrymæ), beim Zyklus „Musica Antiqua“ im Musikverein Wien, beim Leipziger Bachfest (Muffat, Fux, Bach), bei der styriarte Graz (Fest der Vergänglichkeit, dem Brucknerfest in Linz, und er dirigierte die szenische Monteverdi – Produktion ballo.mortale (Regie – Philipp Harnoncourt) an der Kammeroper Wien. Im Frühjahr 2004 habilitierte Lorenz Duftschmid an der Kunstuniversität Graz zum Universitätsdozenten (Univ. Doz.) für Viola da gamba und er gründete zusammen mit Arrigo Wunschheim in der der AnLeuT- Gruppe eine eigene Musiknoten- Edition und einen CD- Verlag. 

Seit 2004 tritt Lorenz Duftschmid regelmäßig im Zyklus „Musiqua Antiqua“ der Gesellschaft der Wiener Musikfreunde auf. 2006 stehen u.a. Auftritte bei der Schubertiade, in Riga und Moskau auf dem Programm sowie die Einspielung der Pariser Quartete von Telemann sowie die erste Gesamteinspielung des Gambenwerkes von August Kühnel. 

Lorenz Duftschmid spielt und besitzt u.a. folgende originale Instrumente:

  • Discant-Viola "Antony Posch, Kay. Hofflautenmacher in Wien, a. 1718"
  • Alt Viola, italienisch ca. 1700
  • Viola da gamba "Jacobos Stainer in Absam prope Oenipnotem, 1679"
  • Viola da gamba, Brescia um 1600 "GasparodaSalò"(?)
  • Basse de viole "Nicolas Bertrand, Paris 1699"
  • Violone in GG anonym ca. 1610
  • Violone in GG "Zantino Martelozio fece in Crema, 1722"
  • Violone in DD, "Antony Hauser, Reutte 1725"

Die Presse über LD:

Ein reflektierender Ton, voll Menschlichkeit.
scherzo, Madrid

Wahrscheinlich der beste Gambist unserer Zeit...
Telerama, Paris

Der Meistergambist Lorenz Duftschmid...
Standard, Wien

Lorenz Duftschmid, der Beweis für die überzeitliche Macht der Musik.
Der Bund, Schweiz

Lebendige, ausdruckstarke, gestenreiche Musik riß das Publikum zu Beifallsstürmen hin.
Neue Kronen Zeitung, Wien

... extrovertierte Virtuosität nicht als Selbstzweck...
Zu untadeliger Technik treten Phantasie und Charme.
Die Musik Muffats wird mit einer Bewegungsintensität gespielt, die ansteckt.
KLASSIK heute, Deutschland

Un vrai bonheur - wirklich beglückend!
Das Feuerwerk beginnt mit einem überschwänglichen Concerto... das Wunder der Wunder ist allerdings die äußerst selten zu hörende Sonate für Gambe alleine.
repertoire, Paris

Die Wiener Philharmoniker der Alten Musik!
Norbert Ehly, Deutschlandradio Köln

Ein Moment reinen Barockgenusses!
Diapason, Paris

Draufgängerisch im Temperament, dabei aber mit bewundernswerter technischer Disziplin.
...begeistert durch besondere Lebendigkeit.
Salzburger Nachrichten

...quirlig frisch zubereitete Alte Musik von heute.
Frankfurter Allgemeine

Peuerl hätte keinen besseren Stars finden können als die exzellenten Musiker dieses Ensembles.
Goldberg, Paris - London - Madrid

Neben dem Concentus Musicus Wien von Nikolaus Harnoncourt gehören die führenden Interpreten der Alten-Musik-Szene - etwa Jordi Savall, Quatuor Mosaiques, Armonico Tributo Austria, Il Giardino Armonico - heute zu den Stammgästen der steirischen Festspiele.
Styriarte

Er spielt diese Stücke stilistisch und technisch makellos. Schöpft deren geistvolle Eleganz geradezu spannend aus und schenkt den virtuosen Partien die ganze Fülle und Klugheit seiner großen Meisterschaft.
Ernst und Tiefe dieses Musizierens, die fühlende Gebärde jedes Tons und die noble Haltung einer verinnerlichten Darstellung haben diese Wiedergaben wertvoll gemacht. Man hat sie mit Andacht, ja mit Ehrfurcht in sich aufgenommen.
Reutlinger General-Anzeiger

Lyrisch, wild und harmonisch
Ein unbestrittener Schritt in neue musikalische Dimensionen.
Oberösterreichische Nachrichten, Linz