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Vita Kurz

Das Debüt des 15-jährigen Klarinettisten Chen Halevi mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Metha war eine Sensation. Gebürtig aus der Negev Wüste in Israel, studierte er Klarinette bei Yitzhak Kazap und Richard Lesser sowie Kammermusik bei Mordechai Rechtman und Chaim Taub. Heute ist Chen Halevi einer der führenden Klarinettenvirtuosen der Welt und spielt sowohl Soloprogramme als auch Solokonzerte mit Orchester und Kammermusik mit gleichem Erfolg. Er steht für eine beeindruckende Bandbreite an Repertoire, die von der schwierigsten zeitgenössischen Musik bis hin zu Alter Musik auf authentischen barocken Instrumenten reicht.

Mit bedeutenden Orchestern der Vereinigten Staaten, Europas und Japans spielte Halevi als Solist, darunter die Israel Philharmonic, das Tokyo Symphony Orchestra, die Moskauer Virtuosen, des Radioorchester Jerusalem, die Sinfonieorchester von MDR und NDR, das Deutsche Symphonieorchester Berlin sowie 2010 erstmals auch das New York Philharmonic Orchestra anlässlich der amerikanische Erstaufführung von Magnus Lindbergs Komposition „Kraft“ unter Leitung von Alan Gilbert.

Chen Halevi wirkte mit an den Festivals von Marlboro, Ravinia und Santa Fe in den USA und nahm in Europa u.a. an Festivals in Schleswig Holstein, Colmar, Forcalquier, Prussia Cove, Davos und Verbier teil. Außerdem war er unter den Teilnehmern des PMF Festivals in Japan and des Perth International Arts Festivals.

Als großer Liebhaber von Kammermusik konzertierte Chen Halevi sowohl mit Pinchas Zuckerman und Christoph Eschenbach als auch mit bekannten Streichquartetten, z.B. Keller, Szymanowski, Fine arts, Miro, St. Lawrence, Vogler und Kronos Quartetts.

Er ist international anerkannt als meisterhafter Spezialist in der Aufführung zeitgenössischer Musik. Durch seine engen Verbindungen mit Komponisten führte er eine große Anzahl an Werken von unter anderem Berio, Kurtag, Lindberg, Golijov, Maresz, Jarrell, Ferneyhough, Stroppa, Mantovani und Ades auf. Chen Halevi wurden auch einige Werke gewidmet, darunter ein Zyklus von Denis Cohen, „Nodus“ für Klarinette solo, „Ombre” für Klarinette und Elektronik, „soft machine” für Klarinette und Cello, ein Klarinettentrio von Lior Navok, „Les asperges de la lune” für Klarinette solo sowie das Klarinettenkonzert „Doppelgänger“ von Sven Ingo Koch.

Für die deutsche Musikhochschullandschaft bedeutete die Verpflichtung Halevis als Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen im Jahre 2001 geradezu eine Revolution, ist er doch einer der ganz wenigen Klarinettisten in einer solchen Position, der von Haus aus nicht das „Deutsche System" spielt, sondern die außerhalb des deutschsprachigen Raums verwendetet „Böhm-Klarinette“. Diese Bereicherung, Weiterentwicklung und Öffnung der traditionellen Klarinettenausbildung in Deutschland bedeutet große Chancen für seine Studierenden. 

Seit 2007 gehört er zu den Dozenten des Sommerfestivals des „Banff Center“.

2007 gründete Chen Halevi ClaRecords, eine Firma, die neue Werke sowohl von heute führenden als auch jungen und aufsteigenden Komponisten in Auftrag gibt, produziert und aufnimmt. ClaRecords arbeitet auch mit anderen Arten moderner Kunst zusammen, um den Dialog zwischen verschiedenen Ausdrucksformen des 21. Jahrhunderts zu stimulieren.