- Mo. | 20. 01. 2025
- Projekte
Musikalische Botschafter ausgezeichnet
Ein Musikpädagogik- oder Musikvermittlungs-Projekt mit einem städtischen oder regionalen Bezug waren gefordert beim mit 5.000 € dotierten 1. Preis der Stadt Trossingen 2024 in Musikpädagogik/Musikvermittlung, um den sich Studierende der Hochschule für Musik Trossingen bewerben konnten. Nach zwei Runden stehen die Preisträger fest: Den ersten Platz teilen sich Laureen Mohr mit ihrem Konzept für „Improvisationshappenings“ sowie Jessica Kienzler, Christina Müller und Lea Marie Ziegler mit dem „Musikalischen Erlebnispfad“.

„Mit dem Musikpreis wollen wir den engen Bezug zwischen unserer Stadt und der Musikhochschule, die tief in unsere Lebenswirklichkeit hineinwirkt, unterstreichen“, sagt Bürgermeisterin Susanne Irion, „aus diesem Grund wird der Preis jährlich an Studierende aus den Bereichen Musikpädagogik und Musikvermittlung vergeben“. „Diese jungen Leute sind es, die als Lehrerinnen und Lehrer, in der elementaren Musikbildung und in vielen anderen Bereichen täglich Kontakt zu Kindern und Laienmusikern haben und maßgeblich dazu beitragen, dass das Leben vieler Menschen durch das Musizieren geprägt und bereichert wird“, so Irion weiter.
„Der Musikpreis hat unsere Studierenden motiviert, sich auch außerhalb der Hochschule für das Gemeinwesen zu engagieren und gemeinsam mit Menschen aus Trossingen Musik zu entdecken“, freut sich Prof. Dr. Thomas Busch über den neu ausgeschriebenen Preis. Und in der Tat fühlten sich insgesamt 16 Studierende mit 10 Einreichungen angeregt, Projekte außerhalb ihres Studienalltags zu initiieren. Mehr als 200 Menschen aus Trossingen und Umgebung waren in eines der Angebote eingebunden, insbesondere Kinder und Jugendliche, resümiert der Professor für Musikpädagogik und Jury-Vorsitzender. Verschiedene Projekte werden sogar fortgeführt.
So hat die Rhythmik-Studentin Laureen Mohr einen experimentellen Raum eröffnet für Tanz- und Musikimprovisation. Die zunächst acht Improvisations-Happenings richten sich explizit auch an Frauen mit Migrations- und Fluchthintergrund, um ihnen einen geschützten, experimentellen Raum zu bieten, in dem trotz unterschiedlichster Hintergründe und Fähigkeiten eine intensive Interaktion und künstlerische Freiheit entstehen kann. Um Menschen der Region zu erreichen, die bisher wenig oder keinen Kontakt mit der Hochschule hatten, hat sie eigens Kontakt mit den Integrationsbeauftragten der Stadt aufgenommen.
An Kinder und Jugendliche richten sich dagegen die Gymnasiallehramt-Studierenden Jessica Kienzler, Christina Müller und Lea Marie Ziegler mit ihrem „Musikalischen Erlebnispfad“, der verschiedene Stationen innerhalb Trossingens umfasst. Er durchzieht die Stadt Bereiche in der Natur, um alltägliche Klänge und Geräusche zum Gegenstand musikalischer Experimente und Infoeinheiten zu machen. Festgehalten ist die Idee in einem eigens erstellten Video: https://www.hfm-trossingen.de/infothek/wettbewerbe/preis-der-stadt-trossingen.
Für klassische Musik wollen der Pianist Christian Kotscherowski sowie der Sänger Philipp Schulz Oberstufenschüler begeistern. Mit ihrem Projekt rund um Schuberts Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ haben sie gemeinsam mit den Schüler:innen das Werk gemeinsam neu erlebt – und den mit 1000 € dotierten zweiten Preis gewonnen. Jeweils 1.400 € erhielten die beiden ersten Preisträger-Projekte, die dritten Preisträger konnten sich über jeweils 400 € freuen: Elisa Ludwig (digitales Klassenmusizierprojekt), Yasmina Klingel & Maja Seidl (Kindermusical: Großer Stern, was nun?“ sowie Diana Räuber & Ines Zacharias (Schüler-Studierenden-Chorworkshop). Sie alle waren in die Endrunde gekommen und hatten so eine Anschubfinanzierung in Höhe von bis zu 500 € erhalten, um ihr Projekt umzusetzen.