Zum Inhalt springen
Zur nächsten Sektion springen Zurück zur Übersicht

Prof. Tobias Hoffmann

Gitarre Jazz/Pop & Comboleitung

Kontaktdetails

Tobias Hoffmanns einzigartige Klangwelt ist ein dichtes, experimentelles Extrakt verschiedenster Komponenten. Jazz, Blues, Surf und Elektronische Sounds treffen aufeinander, verschmelzen dabei - oder kontrastieren ganz bewusst. Seine Kompositionen besitzen die Schlichtheit von Songs. Den Musikern bleibt so viel Raum zu Improvisation und Gestaltung. Außerdem besticht Tobias Hoffmann in seinem Trio als einfallsreicher Interpret von "Standard"-Material aus Jazz, Blues und Pop und hat sich einen Namen gemacht als Experte für alle ursprünglichen Spielarten der elektrischen Gitarre. Tobias Hoffmann, Jahrgang 1982, lernt das Gitarre spielen zunächst autodidaktisch mit sechs Jahren. Später nimmt er Unterricht in klassischer Gitarre und in Jazzgitarre an der Musikschule Bonn. Mit 18 wird er Jungstudent im Fach Jazzgitarre an der Musikhochschule Köln, wo er ab dem Jahr 2002 regulär studiert und im September 2007 seine Diplomprüfung mit der Bestnote absolviert. Tobias Hoffmann ist ein gefragter Musiker in Deutschland und darüber hinaus. Seine musikalische Karriere führte ihn in weite Teile der Erde wo er auf zahllosen Festivals gastierte. Er wirkte an Radioproduktionen von allen großen deutschen Rundfunkanstalten mit und ist auf diversen CD Veröffentlichungen unter eigenem Namen und als Sideman zu hören. 2009 Neuer Deutschen Jazzpreis mit dem Frederik Köster Quartetts 2010 Horst und Gretl Will Stipendium (für Jazz und Improvisierte Musik) der Stadt Köln. 2013 Neuer Deutschen Jazzpreis mit „Max Andrzejewski‘s Hütte“. 2015 ECHO Jazz in der Kategorie Gitarrist National für das Album „Tobias Hoffmann Trio - 11 Famous Songs Tenderly Messed Up“. 2016 WDR Jazzpreis in der Sparte Improvisation. 2018 ECHO Jazz Nominierung Tobias Hoffmann Trio "Blues, Ballads & Britney" Tobias Hoffmann ist Mitbegründer der Kölner Musikervereinigung KLAENG Jazzkollektiv e.V. und des Labels Klaeng Records (mit Jonas Burgwinkel, Pablo Held, Sebastian Gille, Frederik Köster und Robert Landfermann).

Pressestimmen: 

  • Die ZEIT: „Tobias Hoffmann (...) ist ein Gitarrist, der seine Ideen schon soweit ausgearbeitet hat, dass jedes Stück, das er spielt, selbst der bekannteste Hit, sofort seinen Stempel trägt.“ (April 2017) 
  • Wolf Kampmann (Jazz Journalist des Jahres 2015, Autor des Reclam Jazzlexikon) schreibt im Juni 2015: „Der derzeit wahrscheinlich beste Jazzgitarrist Deutschlands“. 
  • Jazzthetik: "Tobias Hoffmann, der nirgends fehlen darf, wo es um die zeitgenössische Gitarre geht" (Mai 2018) 
  • Jazzthing: „Gäbe es hier Sterne zur Bewertung, man müsste Tobias Hoffmann das Universum zu Füssen legen.“ (Martin Laurentius, 2014) 
  • Greg Cohen (Bassist/Producer für Tom Waits, John Zorn u.v.a.):„One of germany‘s most creative and original voices in guitar.“

Trossingen hat sich für Sie als neuen Professor für Jazzgitarre entschieden, Sie sich für Trossingen. Was reizt Sie an der einzigen deutschen Musikhochschule im ländlichen Raum? Was erhoffen Sie sich hier, was erwarten Sie?

H Schon als ich die Ausschreibung der Stelle las, hatte ich ein gutes Gefühl von „das passt zu mir“. Bei meiner Bewerbung vor Ort hat sich dieser Eindruck noch verstärkt. Ich habe die Atmosphäre hier als sehr angenehm, offen und positiv empfunden. Zudem eine gewisse Aufbruchstimmung, Tatendrang. Das hat mir gefallen.
In meinem Tobias Hoffmann Trio sagen wir immer: „Die besten Gigs sind auf dem Land“ und es ist etwas Wahres dran. Aber ganz ernsthaft, diese Professur ist für mich ein wichtiger Schritt vorwärts und eine tolle Möglichkeit, hier in Trossingen etwas aufzubauen und mitzugestalten. Ich freue mich sehr auf meine Studierenden, meine neuen Kolleginnen und Kollegen und unsere gemeinsame Arbeit.

Sie sind als gefragter Musiker in Deutschland und darüber hinaus unterwegs. Jetzt verlagern Sie Ihren Schwerpunkt etwas mehr hin zur Lehre. Welche Erfahrungen möchten Sie Ihren künftigen Studierenden mit auf den Weg geben?

H In der Tat war ich die letzten 15 Jahre künstlerisch sehr aktiv. Viele Konzerte im In- und Ausland mit meinen eigenen Bands, aber auch als Sideman in vielen unterschiedlichen Besetzungen und Stilen. Zudem habe ich meine Platten selber produziert, ein Musikerkollektiv und ein Label mitgegründet. Dann die ganzen Aktivitäten im Hintergrund: Komponieren, Üben, Organisieren, Pressearbeit, Booking usw. Und ich habe immer unterrichtet! Diesen ganzen Erfahrungsschatz bringe ich mit, um den Studierenden zu helfen bessere Musiker*innen zu werden, aber auch damit sie lernen, Musik angemessen und mit Begeisterung zu vermitteln.

Trossingen wagt mit dem Landeszentrum MUSIK-
DESIGN-PERFORMANCE einen einzigartigen Schritt in die Zukunft. Die Integration und Mitwirkung aller ist ausdrücklich erwünscht. Wie möchten Sie sich ins Landeszentrum einbringen, was erwarten Sie?

H Die Kooperation der Hochschule mit dem Landeszentrum MUSIK-DESIGN-PERFORMANCE könnte aktueller kaum sein. Hier wird eine Vorreiterrolle eingenommen. Die Erforschung von Musik im digitalen Zeitalter wird für die Studierenden und ihr zukünftiges Leben mit Musik sehr wichtig sein. Ich freue mich auf die gemeinsame Arbeit und bin gespannt welche Ideen wir entwickeln und umsetzen können.

Diese Ausgabe von Plateau beleuchtet als Schwerpunktthema die Frage der Beurteilung künstlerischer Leistungen. Was ist für Sie gute Musik, welche Kriterien legen Sie an?

H Ein sehr interessantes und komplexes Thema. Ich probiere es mal so: Es gibt Musik, die ich persönlich sehr mag, die mich bewegt, die meinem Geschmack entspricht. Natürlich würde ich diese Musik als „gut“ bezeichnen. Das ist jedoch eine sehr persönliche Angelegenheit. Hier beurteile ich nicht nach bestimmten Kriterien, hier lasse ich mich von meinem Gefühl leiten. Ich bin einfach Musikfan.
Im Gegensatz dazu muss ich in meinem Beruf als Lehrender, und damit auch als Bewertender, in der Lage sein, objektiv auf Musik zu schauen. Hier beurteile ich zum einen nach Kriterien des musikalischen Handwerks (Timing, Phrasierung, Tonerzeugung, Technik usw.), also tendenziell eher messbaren Werten. Zum anderen muss ich aber objektiv einschätzen, ob und wie es dem/der Künstler*in gelungen ist, diese handwerklichen Fähigkeiten zu transzendieren. Denn Kunst ist mehr als die Summe ihrer einzelnen Bausteine.