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  • Mo. | 22. 05. 2023
  • 19.30 Uhr
  • Kulturfabrik Kesselhaus Trossingen

„Maschinelle Pareidolia” | Ensemble AuditivVokal Dresden

„Maschinelle Pareidolia” — Neue Werke zum Thema KI und Stimme von Artemi Gioti, Ludvig Elblaus, Claudio Panariello und Luc Döbereiner

Pareidolie bezeichnet das Phänomen, Muster, Stimmen, Gesichter und Gegenstände in Dingen oder Klängen zu erkennen, die diese gar nicht beinhalten. So meinen wir, Objekte in  vorbeiziehende Wolken zu sehen oder ein Gesicht auf der Marsoberfläche zu erkennen. Die menschliche Wahrnehmung sucht ständig nach bekannten Mustern und Bedeutungen. Ähnlich versucht auch KI, Muster und Bedeutung in Daten zu erkennen und auch hier kommt es zu Fehldeutungen. KI hört Stimmen, sie imaginiert Formen im Rauschen, erträumt sich Gesichter und erzeugt somit gewissermaßen Trugbilder und „Trugklänge”. Das Konzertprogramm „Maschinelle Pareidolia” beschäftigt sich mit dem generativen Potential von KI, ein Potential, das eben nicht bloß im funktionierenden Identifizieren liegt, sondern in den kreativen Fehlern dieser Technologie. Dabei geht es insbesondere um das Verhältnis von KI und menschlicher Stimme, ihrer Identität und Körperlichkeit, Spracherkennung, Verfremdung und Synthese.

„Maschinelle Pareidolia” wird gefördert im Impulsprogramm „Kultur nach Corona“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

 

Das Dresdner Ensemble AuditivVokal | Foto: Camille Blake

Das Programm besteht aus vier neuen Kompositionen für das Ensemble AuditivVokal Dresden, die sich verschiedentlich mit dem Verhältnis von Mensch und Maschine beschäftigen. Das Stück von Claudio Panariello untersucht, wie und was Weinen, Verzweiflung und schließlich deren Auflösung für die Maschine bedeutet. Die Komposition von Ludvig Elblaus kombiniert eine Live-Gesangsperformance mit in Echtzeit generierten elektronischen Teilen. Während sich die Sängerinnen und Sänger anpassen, versuchen die Maschinen dasselbe zu tun und stellen die beiden Welten nebeneinander. Das Stück von Artemi Gioti untersucht das transformative Potenzial neuer Technologien für das musikalische Denken und erforscht Mensch-Computer-Ko-Kreativität. Luc Döbereiners Komposition beschäftigt sich mit dem Verhältnis von menschlicher Stimme und synthetischen Klängen und damit, wie musikalische Entscheidungen kollektiv und gemeinsam durch Performer:innen und Algorithmen getroffen werden können.