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  • Sa. | 06. 05. 2023
  • 19.30 Uhr
  • Ev. Stadtkirche Sulz a. N.

„Das Treffen in Telgte“ | Ensemble des XVII. Jahrhunderts

Texte von Günter Grass  mit Musik von Claudio Monteverdi, Heinrich Schütz, Heinrich Albert und anderen

Rudolf Guckelsberger (Lesung) | Ensemble des XVII. Jahrhunderts des Institus für Aufführungspraxis der HfM Trossingen | Jan Van Elsacker (Vokaleinstudierung) | Lorenz Duftschmid (Musikalische Leitung)

Eintritt frei | Spenden zur Deckung der Kosten erbeten

Veranstalter: Kulturhaus Gustav Bauernfeind, Stiftung Kulturlabor in Zusammenarbeit mit dem Kultur+Heimat-Verein Sulz a. N. sowie dem Albeck-Gymnasium Sulz a. N.

„Das Treffen in Telgte“

„Gestern wird sein, was morgen gewesen ist. Unsere Geschichten von heute müssen sich nicht jetzt zugetragen haben.“ – Mit diesen (auf den ersten Blick kryptischen) Sätzen beginnt die Erzählung „Das Treffen in Telgte“ von Günter Grass. Der Autor schildert darin – in Analogie zu den Tagungen der im Nachkriegsdeutschland bedeutenden Literatenvereinigung „Gruppe 47“ – ein fiktives Treffen deutscher Dichter im Jahr 1647, also während der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden.
Drei Tage lang erörtern Simon Dach, Paul Gerhardt, Gryphius, Grimmelshausen und andere (in teils humorigen, teils erbittert geführten Diskussionen) die Lage der deutschen Literatur in politisch chaotischer Zeit und möchten einen Beitrag leisten zur Beendigung des seit fast dreißig Jahren wütenden Krieges. Auch die Musik, in Gestalt des Komponisten Heinrich Schütz, soll in diesen Prozess eingebunden werden. Grenzenlose Kunst, so lautet ihr Fazit, dürfe sich niemals politisch oder ideologisch vereinnahmen lassen, nur dann habe sie einen bleibenden Wert! – Und das, so wird man den Autor interpretieren dürfen, gilt zu allen Zeiten: 1647, dreihundert Jahre später und heute.

In einer gelungenen Performance aus Text und Musik werden zentrale Passagen dieser auch sprachlich meisterhaft inszenierten Erzählung gelesen. Dazu musizieren Dozenten und Studierende der Hochschule für musik Trossingen in der Erzählung erwähnte barocke Meisterwerke von Heinrich Schütz, Heinrich Albert, Claudio Monteverdi und anderen.